Kleine Schritte

Ich war mal wieder auf Fortbildung. Das mache ich immer wieder gerne, auch wenn ich in der Regel nicht mehr all zu viel neues höre. Das ist einerseits enttäuschend, weil ich natürlich auch immer noch darauf hoffe, dass irgendjemand den Stein der Weisen gefunden hat, anderseits aber auch beruhigend, denn es heißt, ich bin eigentlich ziemlich up to date.


Trotzdem sind Fortbildungen sehr nützlich, denn ich überdenke dann zur Abwechslung mal wieder meine eigenen Methoden und haue mir mit der zusammengerollten Zeitung vor den Hinterkopf, weil ich mich auch nicht immer an das halte, was ich eigentlich weiß.


Diesmal habe ich mir nach dem Zeitungshauen vorgenommen, im Training wieder auf kleineren Schritten zu bestehen und mich nicht mehr selbst so unter Druck zusetzen, auch unrealistische Erwartungshaltungen zu erfüllen.


„Kleinschrittiger Aufbau“ ist ein Begriff, den vermutlich jeder Hundehalter schon mal gehört hat. Alles, vom simplen an der Leine laufen bis hin zu Problemverhalten wird „kleinschrittig aufgebaut“. Macht Sinn und jeder nickt verständnisvoll mit dem Kopf.


Aber wie klein „kleinschrittig“ wirklich ist, das ist oft schwer vorstellbar. Es ist langwierig, frustrierend und wirkt manchmal so sinnlos.


Gerade bei größeren Problemen, die man einfach nur „weg haben“ will, ist es nicht lustig, wenn man gesagt kriegt, man solle in Monaten oder gar Jahren denken und erstmal alles mögliche machen, was scheinbar überhaupt nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun hat.


Man wollte doch nur 2 – 3 Hundeschulstunden und in denen sollte das Problem dann gelöst und endgültig behoben werden!


Geht leider nicht. Und ich muss mir abgewöhnen, dann doch zu versuchen, es zu schaffen.


Richtig gemein wird es, wenn der Hund einerseits alles „sinnlose“ in kürzester Zeit lernt, aber nichts, was man wirklich braucht.


Piri ist da so ein Paradebeispiel. Wenn es um das Thema „Spiel, Spaß, Spannung, Schokolade“ ging, brauchte ich selten mal wirklich kleine Schritte. Ich nahm mir vor, eine Woche an einer neuen Idee zu üben und sie konnte es innerhalb von einem Tag. Aber wenn es um Verhaltensänderungen geht, dann ist sie kleinschrittiger als kleinschrittig, dann geht das so langsam, dass ich oft überhaupt keine Fortschritte gesehen habe und nur, wenn ich z.B. denke, wie war es letzten Winter, im letzten Urlaub, wie war es vor zwei Jahren, vor drei Jahren, dann sehe ich inzwischen einen völlig anderen Hund.


Wenn ich beim ersten Treffen mit einem neuen Kunden sage „das dauert aber“ dann ist die Antwort meist „ist mir klar.“


Wenn es dann aber wirklich dauert, dann ist die Enttäuschung groß. Manchmal ist sie schon nach einer Woche da, manchmal nach zwei oder drei, aber die wenigsten halten einen Monat aus, bevor der Frust durchkommt.


„Das bringt doch alles nix“ ist dann ein Spruch, den ich oft höre. Oder auch „ja, aber das funktioniert nicht, wenn....“


Genau das ist leider der Punkt bei „kleinschrittigem Aufbau“. Wenn ich mit einem Hund übe, auf hundert Meter auf einer großen Wiese einen anderen ruhig vorbei zu lassen, dann wird es natürlich noch nicht klappen, wenn der Hund nur 10 m entfernt ist. Oder er mir auf einem schmalen Waldweg entgegen latscht. Und jetzt wird wieder jeder verständnisvoll mit dem Kopf nicken, aber wenn man selbst so einen Hund hat, dann wird man doch wieder ungeduldig, weil „das bringt doch alles nix!“


Noch schlimmer ist es, wenn man so weit vom Ziel entfernt ist, dass man das eigentliche Problem noch gar nicht angehen kann, wenn man lauter anderes Zeug machen soll, um überhaupt erstmal die Aufmerksamkeit des Hundes zu bekommen, um Ruhe rein zu bringen und eine Arbeitsbeziehung aufzubauen. Wenn es „nur“ um Vertrauen und Führung und Teamarbeit geht. Wozu braucht man das, wenn der Hund doch „nur“ still an anderen Hunden vorbei gehen soll?


Wir wollen immer zu viel zu schnell.


Ja toll. Die hat gut reden, die verdient ja auch daran. Stimmt.  Ich versuche es so zu sehen: wenn ich Klavierstunden geben würde und jemand kommt zu mir und erwartet, dass ich ihn in einem halben Jahr zum Konzertpianisten ausbilde, würde auch jeder den Kopf schütteln.


Und wieviel Hundeschule braucht man so? Ist ja schließlich ganz schön teuer das ganze!


Eigentlich gar nicht so viel, aber über einen längeren Zeitraum verteilt. Viel bringt nicht immer viel im Hundetraining. In der Regel ist weniger mehr. Man hat mehr davon, wenn man ein Jahr lang jeden Monat eine Einzelstunde nimmt und dazwischen mit Geduld und ohne Druck arbeitet, als wenn man zwölf Wochen am Stück kommt, seinen Hunden täglich durch Stresssituationen schleift, weil man ja trainieren muss, und dann in den Sack haut, weil es „eh nix bringt“.


Was man aber auf jeden Fall braucht, wenn man an einem echten Problemverhalten zu knacken hat, sind gute theoretische Kenntnisse. Und das sage ich nicht, um Theorievorträge zu verkaufen.


Theorie verkauft sich irre schlecht und, glaubt mir, wenn ich sowas anbiete und die Vorbereitungszeit mit einrechne, ist mein Stundenlohn irgendwo bei 0,50 EUR. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, es jetzt vermehrt zu machen, denn selbst wenn nur zwei Leute sich hinsetzen und bereit sind, sich das ganze anzuhören, dann sind das zwei Hunde, die davon profitieren werden.


Mir liegen einfach die Problemfälle am Herzen, auch wenn ich da häufig den Frust der Halter abbekomme, weil alles so laaaaangsam voran geht oder weil sie sich auch mal unangenehme Dinge von mir anhören müssen.


Und ich kann's verstehen. Ich war ja genauso.


Ich sage immer, mit Piri ging es bergauf, als ich aufhörte zu trainieren. Aber das stimmt nicht, denn genaugenommen trainiere ich „immer“. Ich kann gar nicht anders, denn Training bedeutet für mich, einen Hund alltagstauglich zu machen und das mache ich nicht dreimal fünf Minuten am Tag sondern halt immer dann, wenn wir im Alltag in schwierige Situationen geraten.


Aber als ich behauptete, ich würde jetzt „aufgeben“ und „nur noch“ Spaß mit Piri haben, da habe ich endlich so kleinschrittig trainiert, dass es für sie richtig war. Auf riesige Abstände und ohne Druck, ohne Erwartungshaltung, ohne Stress, ohne Frust und Enttäuschung. Ich habe so mit ihr trainiert, dass sie es endlich bewältigen konnte.


Das ist der Grund, warum ich scheinbar so viel mehr Wert auf Spaß und Beschäftigung lege und irgendwie in meinen Stunden so gar nicht an den Problemen zu arbeiten scheine. Aber das stimmt nicht. Ich arbeite immer an den Problemen, allerdings in sehr kleinen Schritten und manchmal, ohne dass man es merkt. Es geht soviel besser, wenn der Fokus eigentlich darauf liegt, dass man z.B. einen Dummy apportieren möchte und jetzt „nur noch eben“ den Hund da vorne vorbeilässt, bevor man sich der wichtigen Aufgabe „apportieren“ widmet.


Spaß mit dem Hund ist viel, viel wichtiger, als sich ständig mit dem herumzuschlagen, was nicht klappt, denn durch gemeinsamen Spaß wird man ein Team, wächst zusammen und baut so ganz nebenbei eine gute Arbeitsbeziehung auf, die es einem dann auf einmal auch ermöglicht, die Probleme zu bewältigen die man doch eigentlich erstmal „weg haben“ wollte, bevor der Spaß des Lebens beginnen sollte.


Klar gibt es manchmal Probleme, die sich wirklich in ein paar Stunden lösen lassen. Nicht jeder Hund kommt mit riesigen Problemen an. Viele Dinge sind auch einfach typisch junger Hund und geben sich, wenn Fifi erwachsen geworden ist. Aber es gibt nun mal auch Dinge, an denen man richtig zu knacken hat und wenn es einfach nicht voran zu gehen scheint, wenn man doch alles so macht, wie erklärt und trotzdem wird es nicht besser, dann liegt es fast immer an einem von zwei Gründen: a) Inkonsequenz oder b) viel zu viel, viel zu schnell. Manchmal auch a) und b) zusammen.


Drei Schritte zurück und noch mal mit halber Kraft voran bringt dann mehr, als noch intensiver, noch öfter und mit noch mehr Elan trainieren zu wollen.

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Kommentare: 3
  • #1

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  • #2

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  • #3

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