Longieren

Longieren mit Hund klingt für viele erstmal etwas seltsam. Pferde werden longiert, aber Hunde? Was soll das denn nun schon wieder sein?

 

Beim Longieren wird mit Absperrband ein Kreis aufgebaut. Vereinfacht gesagt steht der Mensch in der Mitte und der Hund läuft außen rum. Aber so einfach ist es natürlich wieder nicht. Der Mensch lenkt den Hund über seine Körpersprache, gibt ihm die Richtung vor, lässt ihn stoppen und starten, variiert das Tempo, holt ihn in den Kreis, schickt ihn wieder raus, lässt ihn die Richtung wechseln, usw. Und wem das immer noch nicht genug ist, der kann Hürden, Tunnel, Slalom einbauen, mehrere Hunde gleichzeitig um den Kreis schicken, einen zweiten Kreis aufbauen, und und und. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

 

Und macht den Hunden so etwas auch Spaß? Ja, das tut es. Besonders Hütehunde lieben dieses Spiel, war es ja auch Teil ihrer ursprünglichen Arbeit, vom Schäfer auf große Entfernungen gelenkt zu werden. Aber auch andere lauffreudige Hunde haben Spaß daran.

 

Der Mensch lernt seine Körpersprache gezielt einzusetzen und der Hund lernt, auch dann auf seinen Menschen zu achten, wenn er nicht mehr direkt neben ihm steht. Gerade, weil er jetzt ausnahmsweise mal nicht zurück zu seinem Menschen kommen sondern Abstand halten soll, verliert die Umwelt an Bedeutung und der Hund konzentriert sich stärker auf den Halter.

 

Doch wie so oft bei der Arbeit mit dem Hund, ist es wieder einmal der Mensch, der vielleicht am meisten über sich selbst lernt, begreift, wie er sich bewegen, wie er stehen, wohin er schauen, was er mit seinen Armen machen muss, damit sein Hund ihn auch versteht.