Dummyarbeit und Bällchen werfen haben nur auf den ersten Blick etwas gemeinsam. Das Vorbild für die Dummyarbeit findet sich in der Jagdhundeausbildung, allerdings apportieren wir in diesem Kurs keine geschossenen Enten sondern als Ersatz einen Dummy, ein in unterschiedlichen Größen und Gewichten erhältliches befülltes Säckchen.
Die Arbeit mit dem Dummy gliedert sich in Apportieren, Einweisen, Markieren und Verlorensuche. Es geht, wie bei jeder Arbeit mit dem Hund, in erster Linie um Teamwork. Der Hund lernt, alle seine Sinne einzusetzen, seine Bewegungen zu koordinieren, arbeitet auf verschiedenen Untergründen, in unterschiedlichem Gelände und bei unterschiedlichen Ablenkungen. Teilaskpekte der Dummyarbeit lassen sich mit wenig Aufwand in die täglichen Spaziergänge einbauen und machen diese spannender für beide, Hund und Halter.
Ziel ist, dass der Hund zwar motiviert aber trotzdem ruhig und konzentriert arbeitet und auch auf Entfernung den Kontakt zu seinem Menschen hält und in allen Situationen kontrollierbar bleibt.
Dummyarbeit trainiert die Aufmerksamkeit des Hundes und des Menschen und schult das Auge für körpersprachliche Feinheiten. Wann sucht mein Hund mit den Augen, wann setzt er die Nase ein? Sind die Signale, die ich meinem Hund gebe klar oder mißverständlich? Stimmt meine Körpersprache mit meinen Anweisungen überein? Durch die Entfernungen, die der Hund ohne seinen Halter zurücklegt, zeigen sich kleine Ungenauigkeiten in den Anweisungen sofort.
Dummyarbeit ist für alle Hunde geeignet, die gerne apportieren, egal wie groß oder klein. Dies sind nicht nur Vertreter der unterschiedlichen Retrieverrassen sondern auch viele andere Hunde in allen Größen, Farben und Formen. Auch bietet die kontrollierte Arbeit mit dem Dummy Hunden, die sonst eher selten von der Leine kommen, nach entsprechendem Training oft die Möglichkeit, zeitweise frei zu laufen und sich auszupowern.
Hunde, die nicht apportieren, können trotzdem verschiedene Aspekte der Dummyarbeit (z.B. Einweisen, Verlorensuche) erlernen und so manch einer hat am Ende doch noch sein Herz für den Dummy entdeckt. Am Ende ist es (wie immer im Training) auch eine Frage der richtigen Motivation.